Vereinsgeschichte des

Kleingärtnerverein Ischeland e.V.

Die Kleingartenanlage Ischeland

Auszug aus der Festschrift zur Einweihung der Kleingartenanlage Ischeland, am 2. und 3. Juli 1955.
Verfasser unbekannt

Im Osten des dichtbevölkerten Stadtteils Altenhagen, oberhalb des neugeschaffenen Freibades, liegt die nach dem letzten Kriege entstandene Kleingartenanlage “Ischeland“.

Beiderseits begrenzt von 2 Wasserläufen, die zum Ischelandteich fließen, dehnt sich die Anlage mit rund 180 Gärten über den sogenannten Humpertsberg hinaus bis an die obere Fleyer Straße. Von hier schweift der Blick weit über Hagens schöne Umgebung, angefangen von den Volmebergen über Stadtwald, Philippshöhe, Kaisberg bis zur Hohensyburg. Schon immer wusste gerade die Altenhagener Bevölkerung dieses schöne Fleckchen Heimat zu schätzen. Bis kurz nach dem unheilvollen Kriege stand hier ein von Kiefern und Eichen durchsetztes Birkenwäldchen, nach seinem früheren Besitzer „Humperts- Wäldchen“ benannt.

Viele Hagener werden sich noch gern ihrer Jugendspiele in seinen versteckten Dickichten oder an spätere Mondscheinpromenaden auf verschwiegenen Waldwegen erinnern. An schönen Nachmittagen saßen die Muttis mit ihren Trabanten am Waldrand, um dort Sonne und Natur zu genießen.

Leider fiel dieses kleine Paradies der Nachkriegszeit mit ihrer Holz- und Kohlenknappheit zum Opfer. Die ursprünglich in Aussicht genommene Aufforstung des entstandenen Ödlandes wurde später nicht durchgeführt.

Die Jahre des Gehetztseins in den Bombentrümmern der Städte rief in vielen den Wunsch nach einem eigenen Stück Heimatscholle wieder wach. Deshalb stellte die Stadtverwaltung in dankenswerterweise das Gelände der Bevölkerung für kleingärtnerische Zwecke zur Verfügung.

Die in den Nachkriegsjahren entstandenen Ernährungsschwierigkeiten dürften oftmals für eine eigene Gartenbewirtschaftung ausschlaggebend gewesen sein. Es waren jedoch auch zahlreiche Idealisten unter den ersten Gärtnern, die mit einem rührenden Optimismus darangingen, eine eigene Erholungsstätte trotz oftmals nur geringer gärtnerischer Fähigkeiten zu schaffen. Nach einer kurzen Übergangsperiode, in der von der städtischen Grundstücksverwaltung das Gelände in Parzellen von je 200 qm als sogenanntes Grabeland zugeteilt worden war, erfolgte dank der Initiative des Stadtverbandes der Kleingärtner mit tatkräftigen Unterstützung durch Herrn Gartenbaudirektor Werner die Schaffung der Dauerkleingartenanlage Ischeland. Die Gartengrößen wurden auf je 400 qm festgelegt. Das Ziel des Gartenbauamtes war, in unserem Gebiet erstmalig eine Dauerkleingartenanlage mit einer öffentlichen Grünanlage zu vereinigen.

Die Betrachtung des durch das städtische Gartenbauamt geschaffenen Modells zeigt, dass dieser Plan voll und ganz gelungen ist. Die Aufgliederung dieser größten Hagener Kleingartenanlage wird durch die Hauptwege vom Freibad Ischeland, von der Ringstraße –vorbei am sog. Froschteich- und von der oberen Fleyer Straße bewirkt. Von diesen Hauptwegen führen außerdem kleinere Rundwege durch das Gelände, so dass jeder Garten auch mit Fahrzeugen leicht erreichbar ist. Die zu einzelnen Blocks zusammengefassten Gärten sind durch Umzäunungen mit Weißdornhecken von der städtischen Parkanlage abgegrenzt. Das Gartenbauamt hat hierüber hinaus die Randstreifen an den öffentlichen wegen mit Ziersträuchern bepflanzt.

Nachfolgend soll ein kurzer Überblick über die von den Gartenfreunden bisher geleistete Arbeit gegeben werden.

Als mit der Vereinsgründung am 10. Juli 1949 die ersten Vorarbeiten getroffen wurden, hat mancher Kleingärtner gleich zu Beginn vor der Schwere der Aufgabe kapituliert. Das abgeholzte und zum Teil karstige Gelände konnte wirklich nur Idealisten zur Schaffung eines kultivierten Gartens ermutigen. Für die wahren Kleingärtner begann nun eine Zeit der Bewährungsprobe, bei der auch noch mancher von diesen auf der Strecke blieb. Unzählige Baumwurzeln mussten gerodet und Berge von Steinen abgefahren werden. Die Wegführung erforderte erheblichen Bodenaushub bzw. Ausfüllung der vielen das Gelände durchziehenden Bodenmulden.

Für die Befestigungen der Wege in einer Gesamtlänge von rund 2 km wurden etwa 1600 fuhren Trümmerschutt mit Lastwagen aus der Stadt herangefahren, wovon allein 400 Fuhren in den Bodenmulden am Vogelherd verschwanden. Die Vereinsmitglieder verpflichteten sich, mit je 50 Stunden in Gemeinschaftsarbeit die Grundlage für die geplante Anlage zu schaffen.

Als ein besonderes Verdienst ist hier die Leistung des früheren 1. Vorsitzenden und jetzigen Ehrenvorsitzenden, Gartenfreund Bierbüsse, hervorzuheben, der mit seiner Initiative und seinem unermüdlichen Einsatz den Mitgliedern mit gutem Beispiel voranging.

Nach grober Fertigstellung der Wege mussten nun als vordringlichste Arbeit die Einzäunungen und Unterteilungen der gesamten Anlage vorgenommen werden. Durch deren Besonderheit - Unterteilung der vier in sich abgeschlossene Blocks – ergab sich ein großer bedarf an Zaunmaterial. Es dürfte interessieren, dass die Gesamtlänge der Zäune rund 6,5 km beträgt. Die Einfriedung ist in 1,5 m hohen, und die inneren Begrenzungen sind mit 1 m hohem Maschendraht ausgeführt worden. Es muss als großes verdienst der Mitglieder anerkannt werden, dass diese Arbeiten mit großem Eifer in kurzer Zeit bewältigt wurden.

Als nächstes Problem wurde nunmehr die Wasserversorgung der Anlage in Angriff genommen. Wiederum mussten die Gartenfreunde den Spaten mit der Spitzhacke vertauschen, um die erforderlichen Gräben in einer Gesamtlänge von ca.2,8 km teils in Felsigem und Sumpfigem Gelände auszuheben. Da diese Arbeit gerade in eine Schlechtwetterperiode fiel, kann man sich leicht vorstellen, dass sie nicht immer ein reines Vergnügen gewesen ist. Weil es aber auch in einem Kleingarten nicht ohne Wasser geht, wurde diese Arbeit gleichfalls mit dem nötigen Schwung durchgeführt.

Die in Abmessungen von 2,5 bis hinunter zu ¾ Zoll verzweigte Leitung ist von den Fachleuten aus den Reihen des Vereins in vorbildlicher und Uneigennütziger weise verlegt worden.

Bedingt durch die Weiträumigkeit der Anlage erhob sich immer lauter der Ruf nach einem äußeren Abschluss der Gärten gegen unbefugtes Eindringen. Während die in sich abgeschlossenen Kleingartenvereine durchweg mit 2-4 Eingangstoren auskommen, musste die Anlage Ischeland mit 17 Toren versehen werden.

Die Kosten hierfür wären bei Auftragsvergebung für die Vereinskasse untragbar geworden, daher entschlossen sich die Mitglieder, auch diese Arbeit in eigener Regie durchzuführen. Wiederum waren es in erster Linie die zuständigen Fachleute, die ihre Freizeit dem Gelingen dieses Planes opferten. In fast 1,5 Jähriger Arbeit wurde, allerdings nur von einigen wenigen Idealisten, auch dieses werk geschafft. Es dürfte einleuchten, dass es für einen Kleingärtner nicht einfach war, bei schönstem Sommerwetter statt in seinem Garten, in einer dunklen Werkstatt zu arbeiten, um dort neben anderen Bauteilen die ansehnliche Menge von rund 800 m eiserner Rohre verschiedener Dimensionen zu den erforderlichen 33 Torflügeln zusammenzufügen.
Pünktlich zum vorgesehenen Termin kamen die fertigen Tore zur Aufstellung. Wie sie ausgefallen sind, davon kann sich jeder Besucher der Anlage selbst überzeugen.

Was wäre der schönste Kleingarten ohne ein ansprechendes Gartenhäuschen? Bald nach Gründung der Anlage begannen auch schon die ersten Kleingärtner, ihre Häuschen nach den Entwürfen des Stadtbauamtes zu bauen. Damit auch hier jeder Gartenfreund nach seinem besonderen Geschmack „sein Haus“ planen konnte, waren 3 verschiedene Typen für die Anlage zugelassen worden.

Es ist bewundernswert, dass in diesen wenigen Jahren seit der Vereinsgründung über 120 Gartenhäuschen buchstäblich aus der Erde geschossen sind. Hier zeigt sich, dass ein richtiger Kleingärtner auch sein eigener Baumeister ist und er die Durchführung seiner Pläne nicht nur allein von seinem Geldbeutel bestimmen lässt.

Mit wie viel Liebe die meisten der Kleingärtner inzwischen ihr Häuschen und ihren Garten gestaltet und so zum Gesamtbild der Anlage beigetragen haben, können nun auch die Außenstehenden feststellen, die anfänglichen für die Gartenfreunde nur ein mitleidiges Lächeln übrig hatten.

Vieles wurde bisher erreicht. Die Gartenfreunde wollen die Hände trotzdem nicht in den Schoß legen. Mannigfache Aufgaben liegen noch vor ihnen.
Zur Förderung des Gemeinschaftslebens ist der Bau eines Vereinsheims in Aussicht genommen.
Für die Kinder sind innerhalb der Anlage mehrere Spielplätze vorgesehen. Das städtische Gartenbauamt will die umgebende Parkanlage unter Einbeziehung eines Vogelschutzgebietes weiterhin ausbauen.
Schon heute kann der aufmerksame Naturfreund viele Arten Singvögel feststellen. Die nicht zuletzt durch Anbringung von Nistkästen in den Gärten auf dem Humpertsberg wieder heimisch geworden sind.

Was haben die Vereinsmitglieder in den letzten 6 Jahren geschaffen?

Das frühere idyllische Ausflugsziel der Hagener Bevölkerung ist nach der traurigen Zerstörung in den Nachkriegsjahren wieder zu neuem Leben erwacht. Nicht nur die Kleingärtner vom Ischeland, sondern auch viele erholungssuchende Mitbürger finden hier wieder Freude und Entspannung.

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Die Kleingartenanlage Ischeland
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