Der Garten im August 2023
Tipp: In den letzten Julitagen beginnt die Aussaat von Feldsalat für die Herbsternte. Er wird in der zweiten Oktoberhälfte erntereif. Da Feldsalat unter den im Spätherbst auftretenden Frösten nicht leidet, steht bis in den Dezember hinein frisches Salatgemüse zur Verfügung. Der zu den Baldriangewächsen gehörende Feldsalat gedeiht auf allen Gartenböden. Wichtig ist eine freie, sonnige Lage. Gesät wird in einem Reihenabstand von 15 cm und einer Saattiefe von 1-1,5 cm. Benötigt werden etwa 3 g Saatgut je Quadratmeter.
Verrückte Chilisorte: Bolivian Rainbow
So ein Farbenschauspiel sieht man selten in der Pflanzenwelt. Die Chilisorte Bolivian Rainbow schafft es immer wieder erstaunte Blicke auf sich zu ziehen. Die 50-70 Zentimeter große Pflanze wechselt nicht nur ihre Blattfarbe von dunkelgrün zu dunklem Violett. Auch ihre aufrecht sitzenden etwa einen Zentimeter kleinen Früchte wechseln ihre Farbe im Wachstumsverlauf. So stehen, je nach Reifegrad, cremefarbene, gelbe, orange, hell und dunkelviolette Früchte dicht neben knallroten Früchten. Sie werden mit einem Schärfegrad zwischen 5-7 als sehr scharf eingestuft und eignen sich eher zum Würzen von Speisen als zum Rohverzehr. Gelagert werden können sie getrocknet oder eingefroren, wenn man sie nicht sofort verarbeiten möchte. Noch ein kleiner Tipp für die Anzucht: Damit beginnt man am besten schon im Februar, da Chilis mehrere Monate Zeit brauchen bis sie die ersten Blüten bilden. So hat man den ganzen Sommer etwas von ihnen. Wachsen sie im Freiland, sorgen spätestens die ersten Fröste für ein Absterben der Pflanze – denn winterhart ist sie leider nicht.
Was verbirgt sich hinter Alternanz bei Obstbäumen?
Im letzten Jahr hingen die Apfel- und Birnenbäume noch voller Früchte, in diesem Jahr ist davon nichts zu sehen. Da fragt man sich doch, was da eigentlich los ist? In der Fachsprache nennt man eine Schwankung des Ertrags im zweijährigen Rhythmus Alternanz. Was löst sie aus? Zum einen bestimmen pflanzeneigene Phytohormone wie sich die Knospen in den kommenden Jahren entwickeln. Wird aus einer Knospe eine Blüte, ein Trieb oder ein Blatt? Zudem ist das Klima entscheidend. Spätfröste, Trockenheit oder Nässe können sich über mehrere Jahre auf die Fruchtbildung auswirken. Eine weitere Erklärung ist folgende: hängt der Baum in einem Jahr voller Früchte, bringt er einen Großteil seiner Energie für die Ausbildung der Früchte auf. Das ist kräfteraubend. Es werden dann weniger Reservestoffe ins Holz eingelagert, was im Folgejahr unter Umständen die Anfälligkeit für klimatische Einflüsse und Krankheiten erhöht. Was kann man tun, um seinen Baum ins Gleichgewicht zu bringen? Ein regelmäßiger, fachgerechter Schnitt und auch das Auslichten von überzähligen Früchten und Trieben können den Baum entlasten und ihn dabei unterstützen in jedem Jahr einen gleichmäßigen Ertrag zu bringen.
Keine Garantie für Sortenreinheit bei selbstgewonnenen Kürbissamen
Im Inneren von Kürbissen lagern unzählige Samen. Doch diese einfach im nächsten Jahr wieder in die Erde zu stecken, in der Hoffnung man baue die gleiche Sorte wieder an, kann fehlschlagen. Denn Kürbisgewächse zählen zu den Fremdbefruchtern. Sie bilden weibliche und männliche Blüten aus. Weibliche sind an ihrem dicken Fruchtknoten zu erkennen, männlichen sitzen auf einem langen Stiel. Die Bestäubung wird von Insekten vorgenommen wie Bienen oder Hummeln. Sie fliegen allerdings nicht nur ausschließlich eine Kürbissorte an, sondern tummeln sich in unterschiedlichen – zum Beispiel auch in den Kürbisgewächsen der Nachbargärten. Werden nun unterschiedliche Sorten durch die Insekten miteinander gekreuzt, können die Eigenschaften der eigentlichen Sorte verloren gehen und unter Umständen auch giftige Bitterstoffe entstehen. Für den Hobbygärtner ist es daher sicherer sich für die nächste Saison mit Saatgut der Lieblingssorte aus dem Fachhandel einzudecken, da hier Profis dafür sorgen, dass es sich um sortenreines Saatgut handelt.
© Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V., August 2023, Fotos: BDG, Text: S. v. Rekowski
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