Der Garten im april 2022
Tipp: Sobald die Tage länger und wärmer werden, werden auch Insekten und Spinnentiere im Garten aktiv. Doch nicht nur Nützlinge sind an den Gartenpflanzen zu beobachten. Auch Blattläuse und Raupen machen sich jetzt mitunter an den Obstgehölzen zu schaffen. Wer genau hinschaut und sie entdeckt, kann größeren Schaden verhindern, indem die ersten kleinen Kolonien entweder per Hand oder mit einem Wasserstrahl entfernt werden. Unterstützung bekommt man dabei aus dem Tierreich von Singvögeln und Ohrwürmern. Letztere sind nachtaktiv und können mit Tagesverstecken aus kopfüber aufgehängten Blumentöpfen, die mit Holzwolle gefüllt sind, in die Obstgehölze gelockt werden.
Obstblüte schützen
Im April besteht immer noch die Gefahr, dass die Temperaturen unter 0° Celsius fallen. Die Obstblüte von frühblühenden Obstgehölzen im Garten kann dadurch gefährdet sein. Im schlimmsten Fall tragen die Gehölze in diesem Jahr keine Früchte mehr. Wirksamer Frostschutz ist selbst im Erwerbsobstbau schwierig. Im Garten lassen sich Beerensträucher am ehesten vor Blütenfrost schützen. Jutegewebe oder Papier – über leichte Gerüste gespannt – können die Spätfrostschäden mindern. Bei allen groß werdenden Obstgehölzen ist es besser, vor allem in rauen Lagen nach spät blühenden Sorten Ausschau zu halten. Hier gibt es eine große Auswahl an Obstgehölzen, die erst im April oder sogar Mai beginnen zu blühen. Schon wenige Tage Blühverzug können die Gefahr von Frostschäden abwenden, da die offene Blüte am empfindlichsten reagiert. Beim Apfel sind die Unterschiede in der Blütezeit am größten. Als mittelspät bis spät blühende Sorten gelten unter anderem die Winteräpfel ‚Melrose’, ‚Pilot’ oder ‚Rebella’. Weitere, spät blühende Obstarten sind Himbeere oder Quitte.
Staudenpflanzung
Wer den passenden Pflanztermin für neue Stauden im Herbst verpasst hat, kann diese jetzt im Frühjahr – vorausgesetzt der Boden ist bereits frostfrei – problemlos einpflanzen. Heimische Wildstauden wie Margeriten, Blutweiderich oder Staudensonnenblumen können so nach der Pflanzung in Ruhe Wurzeln schlagen und ab dem Frühsommer ihre volle Pracht entfalten. Nachdem ein Standort, der den Ansprüchen der Staudenart entspricht, gefunden und das Pflanzloch vorbereitet ist, tränken Sie zunächst den Wurzelballen so lange in einen Eimer voll Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dann setzen Sie die Staude ins Loch, füllen die Ränder mit Gartenerde auf, die sie vorsichtig andrücken. Abschließend gießen Sie die Staude noch einmal durchdringend an. Drohen frostige Nächte, sollten die Neulinge im Garten vorsichthalber mit einem Vlies geschützt werden.
Mulch selbst anbauen
Mulchmaterial kann man gezielt selbst anbauen. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass manch ein gut geeignetes Material von sehr ansehnlichen und zierenden Stauden stammt, die jetzt im April gepflanzt werden können. Eine sehr gut geeignete Pflanze ist beispielsweise die Taglilie. Die Blüten der Taglilien blühen zwar nur - wie der Name schon vermuten lässt - einen Tag lang, dafür üppig und über mehrere Wochen etwa ab Juni. Im Herbst sterben Laub und Blütenstängel ab. Die ganze Kraft der Pflanze steckt dann in ihren Knollenwurzeln. Wichtig ist, dass das vertrocknete Laub bis ins Frühjahr an der Pflanze verbleibt, bevor es vor dem Austrieb entfernt und mit einer Schere in kleine Stücke geschnitten wird. Damit lassen sich dann Erdbeer- oder Staudenbeete wunderbar mulchen. Eine Abdeckung mit Mulch hat viele Vorteile: es unterdrückt das Wachstum unerwünschter Beikräuter und schützt den Boden vor Austrocknung. Mulch aus dem eigenen Garten ist zudem nachhaltig und kostengünstiger als gekauftes. Was im eigenen Garten wächst, bleibt auch im eigenen Garten.
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